Davide Brandlechner (1968) studierte Recht an der Universität Innsbruck. Er wohnt und arbeitet in Enneberg, wo er sich unter anderem mit der Kunstmalerei beschäftigt. Seine Bilder setzen sich mit geometrischen Linien auseinander und weisen eine reiche Farbpalette auf. Die intime Wahrnehmung der Orte und der Kultur, die ihn umgeben, stehen im Mittelpunkt seines künstlersichen Schaffens. Der Fokus ist auf die bäuerliche Architektur ausgerichtet.
Davide Brandlechner schöpft Inspiration sowohl aus seiner dörflichen Umgebung (dem Dorfkern von Enneberg Pfarre) sowie aus den nahe liegenden "viles" - Gruppen von Häusern und ursprüngliche Siedlungsform im Gadertal, als auch aus der Naturwelt, die sich in ihren verschiedenen Farben im Wandel der Jahreszeiten manifestiert. Der Künstler legt sein Augenmerk auf die ländlischen Siedlungen mit ihrer traditionellen und funktionellen Architektur, übernimmt sie als Ganzes und auch nur in kleineren Ausschnitten. Er erfasst deren geometrische Linien, gegeben von Balken, Brettern und Mauern. In seiner persönlichen Darstellungsweise, die ein Spiel aus Formen und Farben entstehen lässt, beeindruckt die Fähigkeit, das Wesentliche in den Gebäuden und in der Natur zu erfassen. Die technische Fertigkeit des Künstlers schafft Harmonie und Proportion. Öfter vermitteln die Bilder die Wahrnehmung, der Künstler erreiche durch eine freiere Gestaltung der Wirklichkeit eine Distanz, die den typischen und oft strapazierten Motiven unserer ladinischen Täler einen neuen und frischen Beigeschmack abseits der Romantik verleiht.
Iaco Rigo